Der derzeitige Bauplan sieht ein Tragwerk aus Restholz vor, welches mit herausnehmbaren Wandmodulen verkleidet wird. So können die Wände einfach einzeln angefertigt und vorübergehen trocken gelagert werden. Die Wandmodule bestehen aus Sperrholz, alten Schankteilen und gebrauchten Fenstern. Für die Außenverkleidung werden gleichförmige Platten aus kurzem Restholz hergestellt, die dem Ganzen ein ansehnliches Äußeres verpasst. Der grundsätzliche Aufbau jeder Wand kann je nach verfügbarem Material angepasst werden, Hauptsache er passt in den Tragrahmen. So bleiben wir flexibel was das verfügbare Material angeht. Die Wärmeisolierung der Wände wird mit Tetrapacks erreicht. Diese haben einlagig eine Dämmwirkung wie eine einfache Ziegelwand (u-Wert 2,1). Dies wir mit dem ersten gefertigten Wandelement im Labor der Hochschule für Wirtschaft und Technik geprüft. Hierbei kommt eine Doppel-Klimakammer und allerhand Messtechnik zur Bestimmung des Taupunktes (wichtig zur Schimmelvermeidung) zum Einsatz. Die Tetrapacks sind aufgrund ihres schier unerschöpflichen Nachschubs ein prima Baustoff mit hoher Symbolkraft was Wiederverwendung von Abfallprodukten angeht. Bisher haben wir schon rund 1500 Stück gesammelt. Vielen Dank an die fleißigen Milch, Sojawasser und Safttrinker.
Für die Innenwände haben wir bereits 10 tapezierte Kompositplatten vom Peter dem Kaffeewagenbauer bekommen. Angeblich ist da auch eine Isolierung drin. Danke an den netten Nachbarn Zebich.
Wir können diese direkt einbauen ohne sie noch weiter zu behandeln, da sie vorher schon in einem Messeaufbau verwendet wurden.
Von der FH-Potsdam haben wir freundlicher Weise eine riesen Isolierglasscheibe gestiftet bekommen. Danke an Flo und die Holzwerkstatt.
Isolierglas 2940×855 mit einem u-Wert von 1,1
Für den Bau des Daches haben wir uns besonders schönes abgeschaut. Die Idee ist nicht neu und von der allseits beliebten Sendung „Löwenzahn“ inspiriert. Aus Konservendosen, welche normalerweise in der Gelben-Tonne landen werden Dachschindeln hergestellt. Da die Dosen von außen verzinkt sind sie unanfällig gegen Rost.
Aus Konservendose wird Dachschindel
Zunächst entfernt an den Deckel und den Boden der Dose mit einem Dosenöffner, der keine scharfen Kanten hinterlässt. Dann schneidet man die Dose längs mit einer Blechschere auf und biegt sie zu einem leicht gewölbtem Blech. Vorsicht scharfe Kante!
Nun wird an einer Seite ein Stück nach oben gebogen. Dies dient der Verbindung zu nächsten Dachschindel.
Fertige Dachschindeln im Verbund
Und schon hat man eine recycelte Dachschindel selbst gebaut. Darunter wird eine Kunststoffbahn verlegt die das restliche Wasser vom Holz fernhält. Von Innen wird ebenfalls mit Tetrapacks isoliert. Für die Wärme an kalten Tagen sorgt ein alter Badeofen, welcher durch den Wassertank die Wärme besonders lange hält. An diesen wird eine Naturumlaufheizung angeschlossen, die durch die unterschiedlichen Volumen bei unterschiedlicher Vor- und Rücklauftemperatur eine Zirkulation ermöglicht. So wird der Bauwagen gemütlich warm, denn Holz wird durch die Baumaßnahmen und aus dem Garten garantiert zur Verfügung stehen.
Die elektrische Energie wird von zwei Photovoltaik Module auf dem Dach erzeugt. Diese werden vom einleuchtend e.V. bezogen. Auch steht ein defekter Laderegler zur Reparatur und Wiederverwendung zur Verfügung. So kann zum Beispiel die Beleuchtung, ein Radio oder sogar ein kleiner Kühlschrank versorgt werden. Die benötigten Batterien werden aller Wahrscheinlichkeit nach am Schwersten zu beschaffen sein. Aber wir haben da einig potentielle Spender auf der Liste.
Version eines 2 x 4m Bauwagens mit Badeofen PV und Sitzbänken
Was passiert als nächstes?
Geplant ist eine Ausarbeitung zu Design der Heizung und des elektrischen Systems. Wenn sich jemand an einem dieser Aufgaben beteiligen möchte ist er/sie herzlich eingeladen mitzumachen. Schreibt einfach eine Mail an waste4life.poetzsch@student.htw-berlin.de
Hat jemand gute Ideen zur Materialbeschaffung? Immer her damit. Geplant ist eine Recyclingaktion vor den Toren des BSR Hofes in Rummelsburg im Frühling. Da möchten wir vor allen Dingen alte Schrankplatten für den Innenausbau beschaffen. Vielleicht gibt’s ja auch schon Ausstattungsgegenstände. Die Beschaffung des Unterbaus des Bauwagens steht ganz oben auf der Agenda. Ich bin mir sicher, dass wir einen passenden Wagen finden. Also haltet die Augen und Ohren offen. Alle scheinbar kostenintensiven Beschaffungen können durch Geduld und viel Kommunikation gelöst werden.
Vielen Dank an alle die bisher ihre Ideen eingebracht haben und sich an der Sammlung des „Mülls“ beteiligt haben. Jetzt geht es in die heiße Bauphase auf die alle schon sehnsüchtig warten.